Beleihungswertgutachten

Was ist ein Beleihungswertgutachten?

Beleihungswert ist ein Begriff aus dem Kreditgeschäft der Kreditinstitute, der den Wert einer Kreditsicherheit repräsentiert, von dem mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet werden kann, dass er sich langfristig zu jedem beliebigen Zeitpunkt realisieren lässt. Der Beleihungswert kann die absolute Obergrenze sein, bis zu der ein Kreditinstitut aufgrund interner Vorschriften Darlehen gewähren darf.

Der Beleihungswert eines Grundstückes ist der Wert, von dem aufgrund der aus dem langfristigen Marktgeschehen abgeleiteten Erkenntnisse zum Bewertungszeitpunkt auf der Basis der dauerhaften, zukunftssicheren Merkmale mit hoher Sicherheit erwartet werden kann, dass er über einen langen, in die Zukunft gerichteten Zeitraum im normalen Geschäftsverkehr realisiert wird.

Der Beleihungswert ist mit einer eindeutigen Zweckbestimmung daher ein eigenständiger Wert. Die Kriterien, welche die Ermittlung und Festsetzung des Beleihungswertes regeln werden gesetzlich in § 12 HGB vorgeschrieben. Somit ist der Beleihungswert ein langfristig ausgerichteter Wert, den das Beleihungsobjekt am Zeitpunkt der Bewertung nachhaltig hat.
Die Bestimmung des Beleihungswertes ist also nicht auf die Ermittlung des momentanen Preises ausgerichtet, sondern wesentlich ist vielmehr, dass der ermittelte Wert im veranschlagten, Zeitraum zuverlässig und dauerhaft ist. Aufgrund dessen dürfen in der Wertermittlung nur Faktoren berücksichtigt werden, die aufgrund der vergangenen und gegenwärtigen Markterfahrungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wertbeständig sind.